FrauStieb14 07 2016Frau S. besuchen wir seit mehreren Jahren schon im Haus Fürstenwall. Sie freut sich jedesmal sehr über unseren Besuch und gehört zu den besuchten Senioren, wo man gerne viel mehr Zeit hätte. Ihre Familie wohnt in Namibia, sonst hat sie keinen mehr in in der Nähe wohnen.

Mit ihren über 90 Lebensjahren ist sie schon länger an dem Punkt angekommen, dass sie eigentlich nicht mehr leben will. Sie hat keine Angst vor dem Sterben, als Grüne Dame hat sie im selben Haus, wo sie jetzt ihren Lebensabend verbringt, viele Menschen beim Sterben begleitet.

Am 15. Juni 2016 bekam ich den Anruf einer Pflegeschwester, die mir mitteilte, dass Frau S. im Sterben liegt. Ich hatte speziell bei Frau S. um die Info in dem Fall gebeten und fand es wirklich toll, dass mir Bescheid gesagt wurde. Beim Besuch am nächsten Tag war Frau S. nicht mehr die, wie wir sie kannten - Völlig teilnahmslos und den Tod ins Gesicht geschrieben. Ihre Familie hatte für die kommende Woche den Besuch aus Namibia angekündigt.

Seit dem 16. Juni waren wir heute zum dritten Mal wieder im Haus Fürstenwall und meine erste Frage auf der Station lautet jedesmal "Was ist mit Frau S.?". "Sie lebt!", lautet die Antwort der Schwester und die Freude bei Frau S.über den Besuch ist wie immer groß. Zum zweiten Mal habe ich Therapiehund Quedo mit ihrer Zustimmung auf einem Laken zu ihr ins Bett gelagert, ganz nah Körper an Körper, so dass sie Quedo streicheln kann. Ein wunderbarer Moment, wenn sich beide tief in die Augen schauen.

Quedo nimmt von sich aus Kontakt zur Seniorin auf, ohne mit Lekkerlies dazu animiert zu werden. Das macht einen geprüften Therapiehund aus. Wir sind dem DATB e.V., Deutscher Ausbildungsverein für Therapie- und Behindertenbegleithunde, sehr dankbar für solche Momente.

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